Bezirksgruppe Wittgenstein


© Henning Schmidtke
© Henning Schmidtke

Nachruf auf Johannes Röhl

 

10.04.2022

Wir verlieren einen charismatischen Forstmann und geschätzten Kollegen:

Am frühen Morgen des 10. April verstarb für uns alle völlig unerwartet Johannes Röhl im Alter von nur 63 Jahren. Noch immer sind wir alle fassungslos und tief betroffen. Als gebürtiger Schleswiger, aufgewachsen in Lübeck, begann Johannes Röhl seine forstliche Laufbahn nach dem Studium in Göttingen und München in Schleswig-Holstein als Referendar im Forstamt Schleswig. Nach erfolgreich abgelegter Staatsprüfung wechselte er nach einem kurzen Intermezzo im Bundeslandwirtschaftsministerium zur Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, wo er zunächst als „Forstprojektleiter“ für den Landesteil Schleswig zuständig war. 1996 übernahm er die Leitung des forstlichen Bildungszentrums „Lehranstalt für Forstwirtschaft“ in Bad Segeberg, an der er bis Ende 2000 arbeitete und in dieser Zeit unter anderem die Neuordnung des Berufes „Forstwirt“ mitgestaltete.

 

Johannes Röhl hat sich auch im BDF engagiert. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Jörg Hanekopf hat er von 1997 bis 2001 über vier Jahre hinweg den Landesverband Schleswig-Holstein geführt.

 

2000 entschied er sich dafür, noch einmal etwas ganz anderes zu tun. Mit seinem Wechsel nach Nordrhein-Westfalen hat er sich ein völlig neues forstliches Umfeld geschaffen. Ab 2001 war er bis zu seinem Tod Forstdirektor der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer, eines ca. 13.000 ha großen Privatforstbetriebs in Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2014 wurde er vom Verwaltungsrat des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik zum Stellvertreter des Vorstands gewählt. Außerdem engagierte er sich über lange Jahre ehrenamtlich in mehreren forstpolitischen Gremien und Verbänden. Johannes Röhl hat einige neue, spannende und zukunftsweisende Ideen mit entwickelt und begleitet. Die Auswilderung der Wisente, die Öffnung des Waldes für Besucher des Rothaarsteiges, der kooperative Einsatz der Ranger des Landesbetriebes Wald und Holz und erste Kontakte zu KollegInnen aus der Ukraine ab Mitte der 2000er-Jahre sind nur wenige Beispiele seiner vielen Aktivitäten.

 

Seinen Mitarbeitenden war Johannes Röhl ein guter Vorgesetzter, Kollege und Freund. Wir haben ihn als charismatischen und humorvollen Menschen erlebt. Er hat mit seinem diplomatischen Geschick dem Verband und vielen anderen so manche Türen geöffnet. Sein Tod hinterlässt sowohl menschlich als auch forstfachlich eine riesige Lücke. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie.  Der BDF und seine KollegInnen werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Hans Jacobs, BDF Schleswig-Holstein

Fred Josef Hansen, Vorsitzender BDF NRW

Ulrich Dohle, Vorsitzender BDF Bund