Daran denken: Digitales Erbe
Fast jeder von uns besitzt ein Smartphone, ein Tablet, einen PC und einen E-Mail Account. Bei deren Nutzung werden digitale Daten erzeugt, versendet und gespeichert. Nicht zu vergessen sind
unsere sozialen Medien (WhatsApp, Facebook etc), über die wir mit anderen kommunizieren, Bilder versenden - also Daten austauschen. Es ist heute normal, sein Bankkonto online zu führen und über
das Internet Bestellungen aufzugeben oder Verträge abzuschließen.
Wenn diese Daten „in der Welt“ sind, sind sie auch immer irgendwo gegenwärtig und gespeichert. Doch was passiert mit ihnen, wenn wir plötzlich aus dem Leben gerissen werden oder einen schweren
Unfall erleiden? Wie können dann Nachfolger auf wichtige Dokumente zugreifen oder im Internet noch vorhandene private Daten gelöscht werden? ...
Anfang September 2024 schlossen der Personalrat des Landesbetriebes Wald und Holz NRW (LB WuH) und die Leitung der Dienststelle eine Dienstvereinbarung über den zukünftigen Einsatz der
Forstwirte im Landesbetrieb.
Die bisherige Dienstvereinbarung war noch vom früheren Ansatz der Produktivität in der Holzernte geprägt. Mittlerweile haben sich die Wälder durch den Klimawandel geändert. Die Neubegründung und
Pflege von Waldflächen ist zunehmend in den Focus gerückt. Außerdem muss der Landesbetrieb zusehen, wie gut ausgebildetes Personal Wald und Holz NRW in Richtung private Dienstleister und Kommunen
verlässt, weil dort höhere Löhne gezahlt und Motorsägen und Dienstfahrzeuge gestellt werden. An den Löhnen, die im Tarifsystem des TV-L Forst eingebettet sind, kann der LB WuH nichts
ändern. Deshalb nun zumindest die Entscheidung zur Gestellung von Motorsägen und Dienstwagen.
Die neue Dienstvereinbarung ist quasi als Rahmenkonzept für die Staatswald bewirtschaftenden Forstämter zu sehen. Diese werden aufgefordert, regionale Einsatzkonzepte für ihre Forstwirte zu
verfassen. Dabei gibt es ein „Baukastensystem“, aus dem die Bildung von Arbeitsgruppen nach regionalen Kriterien ausgewählt werden kann. ...
November 2024
Der Regen hatte kein Einsehen. Drei Stunden lang regnete es ohne Unterlass. Aber die wetterfesten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion der Bezirksgruppe Bergisches Land konnten dadurch feststellen, dass eine Übung im Marteloskop im Kottenforst bei Bonn selbst im Dauerregen funktioniert. Auf einem Hektar Eichen-Buchen-Altwald sind alle Bäume erfasst und bewertet, sowohl nach ihrem ökologischen als auch nach ihrem ökonomischen Wert. In Zweierteams trafen wir Entscheidungen zur Entnahme oder auch dauerhaftem Schutz einzelner Bäume wie beim normalen Auszeichnen. Mit dem Unterschied, dass sich jede Entscheidung direkt auf ihre Auswirkungen überprüfen ließ. Auf den Tablets, die Daniel Braun verteilte, Leiter des benachbarten FBB Buschhoven, konnte für jeden Baum nachgeprüft werden, wie sich Entnahme, Belassen oder dauerhafter Erhalt auf den ökologischen und ökonomischen Gesamtwert des Bestandes und seinen Kohlenstoffhaushalt auswirken würde. Eine Übung, die die komplexen Entscheidungsprozesse der Forstleute bei Eingriffen in den Wald verdeutlicht, und die darum auch dem ein oder anderen kritischen Bürger oder Politiker zum Verständnis helfen würde...
November 2024
Die Niederlande und Nordrhein-Westfalen beabsichtigen laut einer Mitteilung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV), Hochmoore und Moorwälder entlang der
deutsch-niederländischen Grenze zu renaturieren. Bis zum Jahr 2029 sollen hierzu im niederländischen Aamsveen und im Hündfelder Moor im Kreis Borken Maßnahmen zur Wiedervernässung und Förderung
der Naturnähe umgesetzt werden.
Laut einer Potenzialanalyse des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) bestehe für die Renaturierung von Mooren in NRW ein theoretisches Potenzial von insgesamt 23.260
Hektar. Das MUNV richtet am 21.11.2024 in Düsseldorf eine „Moorschutzkonferenz NRW“ aus. Auf ihr sollen Umsetzungsmöglichkeiten und Fördermöglichkeiten für Maßnahmen zur Morrrenaturierung
aufgezeigt und diskutiert werden.
Moore sind auch aus forstlicher Sicht interessant und lehrreich. Unsere heimischen Baumarten zeigen in der Kampfzone zwischen Wasser und Land besonders deutlich, welche erstaunlichen Überlebensstrategien sie besitzen. Das führt zu ungewohnten Waldgesellschaften und Waldbildern. Letztlich sind die ursprünglich vermutlich die Norm darstellenden, sich zu den Waldgrenzen hin langsam auflösenden Baumbestände mit gleitendem Übergang zum Offenland in unserer Landschaft selten geworden. Die Standorte sind weitgehend optimiert und die Grenzen zwischen Wald und Offenland in der Regel scharf und abrupt. So ist zu begrüßen, dass die Moorwälder endlich mehr Beachtung finden.
Hierzu passt auch, dass der von der Bundesstiftung Umwelt vergebene Deutsche Umweltpreis - eine der wichtigsten Umweltauszeichnungen in Europa - in diesem Jahr an die Greifswalder Moorforscherin Franziska Tanneberger geht. Bleibt zu hoffen, dass der Schutz von Mooren und Moorwäldern weiteren Rückenwind erhält.
CG
75 Jahre erfolgreiche Verbandspolitik für Mensch und Wald
BUND DEUTSCHER FORSTLEUTE FEIERT JUBILÄUM WÄHREND DES DEUTSCHEN FORSTGEWERKSCHAFTSTAGES
(Berlin) Der Bund Deutscher Forstleute (BDF), die Interessenvertretung von bundesweit rund zehntausend Forstleuten, veranstaltet am 12. und 13. September in Berlin seinen turnusmäßigen Forstgewerkschaftstag. „Wir feiern den 75. Jahrestag der Neugründung des BDF nach dem Krieg und schauen auf ein dreivierteljahrhundert erfolgreiche Verbandspolitik zurück“, so Ines von Keller, die seit 23 Jahren als Geschäftsführerin die Geschicke des Bundesverbandes steuert.
Der BDF sieht sich in der Tradition des Deutschen Försterbundes, der von 1919 bis 1933 bestand und bereits seinerzeit fast zwanzig regionale Förstervereine zusammenführte.
Viel Zeit zum Innehalten bleibt jedoch nicht, denn...
Wir trauern um
Heinz Buchen
Das Magazin des DBB Beamtenbund und Tarifunion
Das Magazin für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer