Die BDF-Betriebsgruppe der Abteilung Waldungen und Baumpflege in der Stadtverwaltung Essen hat sich am heutigen Tage mit dem Warnstreikaufruf für die Tarifrunde 2023 mit der dbb.tarifunion und ver.di solidarisiert.
Die Verhandlungen starten am 24. Januar 2023.
Die zweite Runde findet am 22./23. Februar 2023 statt.
Die Abschlussrunde geht vom 28. bis 30. März 2023.
Januar/Februar 2023
Vor zehn Jahren war die Forstwelt noch annähernd in Ordnung. Der Wald stand überwiegend grün und dicht und es war erlaubt, mit Bleigeschossen auf Reh und Hirsch zu gehen. Selbst die in den zurückliegenden 30 Jahren durch regelmäßige Sturmereignisse immer wieder zu Boden gedrückten Holzpreise hatten sich angeschickt, auf das Niveau von 1980 hinaufzuklettern, es sogar zu übertreffen. Dabei stand der Rohstoff Holz anscheinend in so ausreichendem Maße zur Verfügung, dass es sich für die große Naturschutzorganisation Greenpeace lohnte, ihr Augenmerk etwas vom immer weiter fortschreitenden Sterben der Meere abzurücken und sich vermehrt Gedanken um den deutschen Wald zu machen. Nationale Naturschutzvereine und -initiativen folgten und es wurde zunehmend lauter um den Gedanken der Waldstillegung gerungen. Zwei Prozent, fünf Prozent, nein, zehn Prozent – das Potenzial schien unerschöpflich, fördert doch ein Unterschied zwischen Ist- und Sollzustand die fortdauernde Unterstützung durch besorgte Geldgeber.
Einigen Sägewerkern erschien offenbar das historische Holzpreishoch von 1980 zu hoch und sie stellten 2015 die „Kartellfrage“, in deren Folge die Forstverwaltungen einiger Bundesländer sich aus
der Holzvermarktung für Dritte zurückzogen und neue Wege der Beratung eingerichtet wurden. Eine Bündelung der Holzvermarktung im öffentlichen Interesse einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und
ausreichenden Holzmobilisierung war offenbar auch im Sinne der Sägewerke nicht mehr erforderlich.
Doch dann wurde ab dem Jahr 2018 unübersehbar, dass der Klimawandel wohl doch keine von verschworenen Wissenschaftlern in dunklen Hinterstuben erfundene Geschichte ist. Auf Hitze und Trockenheit
folgten Käfer und Hitze und Dürre und Käfer und Käfer. In NRW ist die einstige Brotbaumart Fichte in tieferen Lagen kaum mehr anzutreffen und selbst ihre Hochburgen in Eifel und Sauerland
bröckeln. „Insgesamt sind 135.000 Hektar Wald in Nordrhein-Westfalen sogenannte Schadflächen, die durch das Zusammenwirken von Stürmen, Sommerdürren und Massenvermehrungen von Fichtenborkenkäfern
entstanden sind“, so der Waldzustandsbericht NRW 2022. Auch die Hauptbaumart Rotbuche ist deutlich geschädigt. Zu allem Überfluss hat zudem ein zerstörerischer Krieg in Europa überdeutlich
aufgezeigt, wie schnell internationale Lieferketten zerreißen können. Es ist offenbar doch nicht so einfach, Holz, das in Deutschland warumauchimmer nicht mehr geerntet werden kann, durch Importe
aus anderen Ländern zu ersetzen. Ein Umstand, der im Jahr 2022 so manchen hoffnungsvollen Traum vom Eigenheim zunichte gemacht hat.
Hier mag der Wunsch aufkommen, es wäre früher etwas gegen den Klimawandel unternommen worden. Dann wäre vielleicht zumindest die Rotbuche noch sicher. Oder es wäre wenigstens auf die
Kartell-Klagerei verzichtet worden. Dann würde die heutige Notsituation auf lange eingeübte und bewährte flächendeckende Beratungsstrukturen stoßen. Aber die Vergangenheit lässt sich nicht mehr
ändern.
Bleibt aus Waldsicht der Wunsch für das nun beginnende Jahr 2023, dass die Witterung günstig für unsere Bäume sein wird, dass Politik und Verwaltungen gute Entscheidungen für die Wiederbewaldung
treffen und vor allem, dass ein baldiges Ende des Krieges der Politik den Freiraum gibt, sich endlich intensiver mit den wahren drängenden Problemen der Menschheit zu beschäftigen.
CG
Januar/Februar 2023
Von den Spendengeldern für unser 2021 verstorbenes Mitglied Edgar Kremser aus der BDF Bezirksgruppe Niederrhein, früherer Revierleiter des Reviers Kempen im Forstamt Mönchengladbach, ist vom Naturschutzhof Nettetal-Sassenfeld eine Bank aufgestellt worden. Die Zeichnung auf dem Erinnerungsschild hat sein Enkel entworfen, der Text ist von seiner Tochter.
VC
Januar/Februar 2023
In einer Eingruppierungsklage vor dem LAG Köln klagte ein Revierleiter von Wald und Holz NRW gegen das Land NRW und forderte die Eingruppierung in die EG 11 (bislang EG 10). Seine Klage begründete er mit einer Tätigkeitsdarstellung in Form eines zusammenfassenden Arbeitsvorganges „Revierleitung“, dessen prägende Tätigkeiten die Wahrnehmung von Führungs- und Leitungsaufgaben auf Revierebene sowie die Funktion als Fachvorgesetzter mit Weisungsbefugnissen gegenüber Forstwirten und Dienstleistungsunternehmen darstellt.
Wald und Holz NRW hingegen trug bei Gericht vor, dass laut Geschäftsordnung des Landesbetriebes die Leitungen der Forstbetriebsbezirke keine Leitungs- und Führungsaufgaben wahrnehmen. Die Eigenschaft eines Fachvorgesetzten habe die Revierleitung nicht; diese verbliebe bei der Fachgebietsleitung. Ebenso seien den Revierleitungen keine Mitarbeitenden durch ausdrückliche Anordnung ständig unterstellt. Fachvorgesetzte sei die entsprechende Fachgebietsleitung und Vorgesetzte die Leitung des Regionalforstamtes.
Das LAG machte sich die Darstellung des Landesbetriebes zu eigen und lehnte die Klage ab. Dabei hatte es allerdings die Leitungsfunktion im tarifrechtlichen Sinne (und nach Ansicht des BDF für
die Revierleitungen bei Wald und Holz NRW sehr zutreffend) definiert: “Leitung” ist die Verbindung der Aufgaben der Planung, Organisation, Anweisung, Koordination und Kontrolle, also die
organisatorische Gesamtzuständigkeit für die übertragene Aufgabe in Verbindung mit der zwingenden Voraussetzung, dass dem “Leiter” oder der “Leiterin” das arbeitsrechtliche Weisungsrecht über
Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung zusteht.
Der BDF hat die Landesbetriebsleitung nunmehr aufgefordert, richtigzustellen, dass seine Revierleitungen nach dieser Definition durch das LAG Köln Leitungstätigkeit im Revierdienst wahrnehmen.
Andernfalls möge die Betriebsleitung den betroffenen Mitarbeitenden in den Revieren und in den Fachgebieten erklären, dass die Aufgaben der Planung, Organisation, Anweisung, Koordination und
Kontrolle, also die organisatorische Gesamtzuständigkeit in den Revieren seit Bestehen der Geschäftsordnung – zumindest aber ab sofort – den Fachgebietsleitungen obliegen sollen. Über den
weiteren Fortgang der Sache wird zu gegebener
Zeit an dieser Stelle berichtet.
CG
Die neue nordrhein-westfälische Forstministerin Silke Gorißen hat am 1. Dezember 2022 den aktuellen Waldzustandsbericht vorgestellt. Vor der Auflistung der erschreckenden Zahlen, die darlegen,
wie ernst die Lage unserer heimischen Waldbaumarten infolge von Hitze und Dürre seit 2018 geworden ist, enthält der Bericht einleitend einen deutlichen Hinweis auf die herausragende und
vielseitige Bedeutung des Waldes für die Menschen in unserem Bundesland: „... der Wald ist der Klimaschützer Nummer eins in Nordrhein-Westfalen. Er ist wichtiger CO2-Speicher, ein Ort der
Erholung und er liefert den wertvollen Rohstoff Holz. Deswegen ist es wichtig, auf unseren Wald und seine Naturschätze achtzugeben.“ Dabei hat die Ministerin offensichtlich klar erkannt, dass die
kommenden Herausforderungen für die Wahrung dieser Funktionen nur gemeinsam und mit einer starken Forstverwaltung zu bewältigen sind.
So tut es insbesondere den vielen Kolleginnen und Kollegen im Landesdienst, die mit enormem Einsatz in der Fläche um den Erhalt stabiler Wälder ringen, gut, wenn die für sie zuständige Ministerin
im Vorwort zum Waldzustandsbericht anerkennt:
„Mit dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen haben wir zudem im ganzen Land kompetente Fachleute vor Ort, die dem Waldbesitz zur Seite stehen.“ Das gibt Hoffnung, dass der BDF NRW im
Ministerium auf ehrliches und aufgeschlossenes Interesse für die aktuellen Sorgen und Probleme unserer Berufsgruppen treffen wird.
CG
Dezember 2022
Mit der BDF NRW Info 3/2022 und dem BDF aktuell Beitrag aus Ausgabe 06.2022 hat der BDF NRW zusammen mit der dbb jugend nrw Betroffene gesucht, die bereit sind, für den Forstbereich über Ihre Erfahrungen zur Gewalt im öffentlichen Dienst zu erzählen. Der Bericht hierzu ist nun auf der Seite angegriffen.info der dbb jugend nrw über den folgenden Link abrufbar:
https://www.angegriffen.info/allein-gegen-wilderer-und-menschenhaendler/
Auf der Kampagnenseite angegriffen.info gibt es zudem eine neue Umfrage, die gerade gestartet ist. Mit den Umfragen erstellt die dbb jugend nrw in regelmäßigen Abständen ein Lagebild, das ausgewertet, publiziert und in die politische Diskussion eingebracht wird. Diesmal geht es darum, ob Übergriffe gemeldet werden, oder ob die Betroffenen sich davon nicht viel versprechen.
Dezember 2022
Am Donnerstag den 13.10.2022 traf sich der BDF-Hauptvorstand im Jugendhof des Sauerländischen Gebirgsvereins in Arnsberg. Neben den Berichten zur Kasse, zu den Tätigkeiten der Personalräte,
Vertretungen und Bezirksgruppen sowie zur Eingruppierung der Revierleitungen im TV-L waren ein wichtiges Thema der Sitzung die Folgen der Umorganisation in der Landesregierung...
Dezember 2022
32 Jahre lang kümmerte sich Herwart Siebert als Förster des Landesbetriebes Wald und Holz NRW mit großem Engagement um den Wald – unter anderem und bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2017 im Forstbetriebsbezirk Herford, einem Betreuungsrevier für Privat- und Kommunalwald. Trotz des anspruchsvollen Reviers nahm sich Herwart auch Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten. So war er von 2011 bis Juni 2022 Vorsitzender der großen Bezirksgruppe Ostwestfalen-Lippe (OWL) im BDF...
Dezember 2022
Am 17.10.2022 fand auf dem Schießstand in Kleve eine Bezirksgruppenversammlung mit Schießen statt. Den Wanderpokal errang Hanns-Karl Ganser, den Pokal für die Nichtjagdscheininhaber gewann Stefan Dicks. Herzlichen Glückwunsch! ...
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