BDF NRW Landesdelegiertentag Nordrhein-Westfalen

NRW für den Wald und seine Beschäftigten
NRW für den Wald und seine Beschäftigten © Nikodem

Oktober 2021

Der BDF NRW befindet sich in prominenter Gesellschaft: So wie die Europameisterschaft 2020 und die Olympischen Spiele in Tokio musste er auf das Jahr 2021 verschoben werden. Zwischenzeitlich bestand die vage Hoffnung, dass wir uns wieder persönlich treffen könnten. Anders als der Fußball verzichtete der Landesvorstand letztendlich auf einen potenziellen Superspreader-Event und bot den nichtöffentlichen Teil des Landesdelegiertentages als Zoom-Konferenz an. Schließlich gab es nach nunmehr fünf Jahren viel zu berichten und einiges an Organisation und Formalien abzuarbeiten. Dabei mussten, konnten und durften die Delegierten Abschied nehmen von manch einem gewohnten Ritual.

 

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Fred Josef Hansen wurden die Namen der seit dem letzten Delegiertentag verstorbenen Mitglieder eingeblendet. So hatten alle die Möglichkeit, sich noch einmal still und individuell an Weggefährten, Freunde, Kolleginnen und Kollegen zu erinnern – ein würdevoller Rahmen.

 

Neben dem Landesvorstand und dem Organisationsteam nahmen 45 Delegierte digital an dieser wichtigen Veranstaltung teil. Dass dies in dieser Form zunächst mit technischen Anlaufschwierigkeiten und gelegentlichem Fremdeln verbunden war, darf nicht weiter überraschen. Ute Nikodem betreute und beriet in jeder zur Verfügung stehenden Pipeline, so dass der Landesdelegiertentag ordnungsgemäß und rechtssicher ablaufen konnte und die Delegierten ihrer Aufgabe angemessen nachkommen konnten.

 

Fred Josef Hansen gab einen Überblick über die sehr umfangreichen und vielfältigen Aktivitäten, die der Landesvorstand in den letzten fünf Jahren entfaltet hat. Diese Jahre waren sicherlich vor allem geprägt von der Kalamität, deren biblische Ausmaße an dieser Stelle schon früh und häufig formuliert worden sind. Die vielen kleinen und großen, stillen und öffentlichkeitswirksamen, fachlichen und menschlichen, privaten und dienstlichen Worte, Zeichen und Taten von Vorstand und Mitgliedern können in einem Geschäftsbericht wohl nur annäherungsweise abgebildet werden. Der Bericht des Schatzmeisters Richard Nikodem offenbarte eine solide Kassenlage, deren Vorbildcharakter die Kassenprüfer Markus Gumpricht und Christof Knoche gerne bestätigten.

 

Wahlleiter Dieter Kube übernahm die Moderation der anstehenden Wahlen. Fred Josef Hansen wurde zur Wiederwahl vorgeschlagen und einstimmig als alter zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Auch die drei bisherigen Stellvertreter Norbert Bösken, Gerhard Tenkhoff und Claus Gröger waren bereit, eine weitere Amtszeit wahrzunehmen und wurden erneut gewählt. Damit spiegelt sich die Vielfalt der Waldbesitzformen in NRW auch weiterhin in unserer wichtigsten berufsständischen Vertretung wieder. Richard Nikodem mit seiner enormen Übersicht, Voraussicht und seiner langen Erfahrung bleibt nach Wiederwahl in seinem Amt als Schatzmeister. Auch die Kassenprüfer bekleiden weitere vier Jahre ihr Amt.

 

Die danach folgende Beratung und Abstimmung der eingebrachten Anträge befasste sich zusammengefasst mit folgenden Themen:

  • Arbeitsbelastung in den Revieren, Anpassung der Reviergrößen, Personalbemessung
  • Standards für Gewährung und Bemessung der direkten Förderung
  • Eingruppierung und tarifliche Einordnung von Beamten und Tarifbeschäftigten
  • Bedeutung und Entgelte von Ausbildenden und Lehrenden
  • Tarifverträge im privaten Forstdienst

Auch eine neue Beitragsordnung wurde nach ausgiebiger Diskussion beschlossen, mit der die Beitragshöhe in Abhängigkeit von Inflation und Tarifabschlüssen dauerhaft dynamisiert wird. Regelungen für junge Menschen in Ausbildung bleiben davon unbenommen. Ein starkes Zeichen setzten die Delegierten mit einer Plakataktion für die derzeitige Einkommensrunde, die neben der bekannten Verhandlungsmasse einige Tücken birgt (wir berichteten).

 

In seinem Schlusswort gab Fred Josef Hansen einen Ausblick auf die Herausforderungen der näheren Zukunft. Diese verschwinden bekanntlich nach Wahlen nicht, weder für Berufsverbände noch für politische Parteien. Gesellschaftliche Anforderungen an Wald und Forstpersonal nehmen kontinuierlich zu und fordern auch vom BDF kompetente Antworten – hier liegt sicherlich ein Arbeitsschwerpunkt für den BDF NRW in den nächsten Jahren.

 

Vier Stunden Videokonferenz verlangen allen Beteiligten einiges ab – den Teilnehmenden Vorbereitung, Disziplin und Geduld, den Veranstaltenden Geduld, Übersicht und eine sehr gute technische wie organisatorische Vor- und Nachbereitung, also für Letztere mindestens genauso aufwändig wie eine Präsenzveranstaltung. Der Aufwand und das Gelingen rief sowohl während der Veranstaltung als auch im Nachgang viel Lob und Anerkennung hervor – und das ist bei der Geschäftsstelle genau richtig adressiert. In der Rückschau hat diese Form eines rechtssicheren, diskussionsfreudigen und ergebnisorientierten Landesdelegiertentages einige Vorteile. Auf der anderen Seite freuen sich alle, wenn wir uns alsbald wieder live und in Farbe begegnen können.

UM