Nachruf für Heinz Buchen
Am 27. Juni verstarb im Alter von 94 Jahren der Stadtforstamtsinspektor a.D. Heinz Buchen. Erst letztes Jahr wurde er für seine 60jährige Mitgliedschaft im BDF ausgezeichnet. Seine berufliche
Laufbahn steht beispielhaft für einige Forstleute seiner Generation.
Im Jahr 1929 geboren, begann er 1943 eine Waldfacharbeiterausbildung, die er 1949 abschließen konnte. Über eine Forstwartausbildung und Anstellung im Staatlichen Forstamt Olpe führte ihn sein Weg
1955 zur Stadt Attendorn. Hier durchlief er alle Stufen bis zum Revierhauptforstwart, um schließlich 1975 zum Stadtforstamtsinspektor ernannt zu werden. Als solcher war er bis 1987 bei der Stadt
Attendorn tätig, als ihn ein Krebsleiden dazu zwang, in den Ruhestand einzutreten. Heinz Buchen hat seinen Beruf von Grund auf gelernt und ist u.a. 2023 mit der Treuenadel des Deutschen
Jagdschutzverbandes für die 70jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet worden. Privat hat er sich für die Pflege der Attendorner Osterbräuche begeistert und sich dort über Jahrzehnte engagiert.
Menschen, die sich über so lange Zeiträume feste Werte bewahren und diesen treu bleiben, sind in der heute schnelllebigen Zeit kaum mehr zu finden.
Im lebhaften Kontakt mit seiner Tochter war es möglich, seinen Werdegang nachzuzeichnen und zu verstehen, wie stark sich damals viele Bürgerinnen und Bürger mit “ihrem Förster” indentifiziert
haben. Mit der heute vorangetriebenen Dienstleistungsmentalität hätten sie wahrscheinlich wenig anfangen können.
FB
Dezember 2023
Trotz vorhandener Aktivitäten in der Bezirksgruppe Märkisches Sauerland scheint die Motivation der Mitglieder, an dem Angebot teilzunehmen, immer weiter abzunehmen.
Im Juni gab es im Rahmen der Jahreshauptversammlung eine umfangreiche Waldführung im Betrieb von Eberhard von Wrede. Hier konnte sehr intensiv über Wiederbewaldung, die flankierende Förderung und die Entwicklung in der Forstpolitik diskutiert werden. Gerade mit einer stark im Waldbauernverband politisch aktiven Person wie Eberhard von Wrede ergaben sich in den Gesprächen interessante Perspektivwechsel und Denkanstöße. Nach Ende der Führung und der Übergabe einer kleinen Anerkennung durch den Vorsitzenden wurde eine nahegelegene Lokalität zur Durchführung der Jahreshauptversammlung aufgesucht. Auch hier wurde intensiv über die berufs- und forstpolitischen Themen gesprochen. Leider konnten vor Ort keine Ehrungen für langjährige Treue durchgeführt werden, weil die betroffenen Personen nicht erschienen waren. In diesem Zusammenhang ist die 70 jährige (!) Mitgliedschaft von Karl-Heinz Buchen hervor zu heben, mit deren Tochter der Vorsitzende im Vorfeld noch telefoniert hatte, der aber aus nachvollziehbaren Gründen nicht persönlich erscheinen konnte. Die Veranstaltung wurde schließlich mit einem gemeinsamen Abendessen gesellig abgeschlossen. Nicht gerade motivierend für den Vorstand war die Tatsache, dass sich nur ein Bruchteil der eingeladenen Mitglieder in Form von Zu- oder Absage im Vorfeld zurückmeldeten.
Ein ähnliches Bild bot sich bei der Möglichkeit Anfang Oktober, sich im Schießkino Bergkamen auf die bevorstehende Drückjagdsaison vorzubereiten. Trotz von der Bezirksgruppe übernommener Kosten war die Teilnahme überschaubar. Es liegen hier ähnliche Problematiken vor, die Institutionen und Vereine in der heutigen Zeit haben, wenn es um ehrenamtliches Engagement geht. Die Engagierten sind zunehmend ratlos und stellen sich die Frage, ob die angebotenen Formate noch tauglich sind und wie gerade die jüngere Generation besser angesprochen werden kann, weil sich parallel die Aquise von neuen Mitgliedern immer schwieriger gestaltet. Hinweise darauf soll eine Befragung geben, die in Kürze an die Mitgliedschaft herangetragen wird. Grundsätzlich gibt es Einigkeit darüber, dass starke Berufsvertretungen auch in Zukunft wichtig sind, um die Anliegen Ihrer Mitglieder in Forstpolitik oder Personalräten mit Gehör zu vertreten.
FB
Versammlung unter erschwerten Bedingungen
März 2022
Schon seit geraumer Zeit ist die Verbandsarbeit an der Basis nicht gerade motivierend, erschweren die ständig wechselnden Rahmenbedingungen der Pandemie das persönliche Miteinander und somit den Austausch doch erheblich.
Da in der Bezirksgruppe Märkisches Sauerland jedoch die Wahlen des Vorstands zu erledigen waren, wurde unter strengen Corona-Auflagen die Bezirksgruppenversammlung Ende November in der Blockhütte des Gastronomiebetriebs der Familie Spelsberg in Großendrehscheid abgehalten. Insofern war wie erwartet nur eine kleine Zahl an Mitgliedern erschienen, aber so war es möglich, die notwendigen personellen Pflöcke für die kommenden vier Jahre einzuschlagen und die Handlungsfähigkeit zu gewährleisten. Frank Bossong als Vorsitzender, Klaus Kermes als Stellvertreter und Christof Schäfer in der Geschäftsführung wurden noch einmal in ihren Ämtern bestätigt, ließen aber aufgrund der langen Amtszeiten durchblicken, dass demnächst eine Rundumerneuerung des Vorstandes an der Zeit wäre.
Trotz einer stabilen Mitgliederzahl ist die Neuanwerbung junger Kolleginnen und Kollegen nicht einfach. Dabei ist gewerkschaftliche Arbeit ein ganz wichtiger Faktor, um die Belange der Bediensteten nach außen zu vertreten und auch zu verteidigen.
Außer dem Besuch des Schießkinos in Kamen waren aber auch im Jahr 2021 pandemiebedingt keine gemeinsamen Aktivitäten der Bezirksgruppe möglich. Auch die Ehrungen für Wilhelm Heveling und Siegfried Hesse für 25jährige Mitgliedschaft waren durch deren Abwesenheit leider nicht möglich und müssen in anderer Form stattfinden.
Trotz allem gab es viele Gesprächsthemen, die Richard Nikodem als Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes des Landesverbandes mit fachlichem Input unterfütterte. Begleitend gab es in Form von einem guten Stück Kuchen und Kaffee zumindest etwas Nervennahrung, um die Stimmung aufzuhellen und mit etwas Optimismus ins Jahr 2022 zu blicken.
Vorstand der Bezirksgruppe Märkisches Sauerland
Foto links: MdL Dudas legt zusammen mit Marcus Teuber und Frank Bossong Hand an © Dudas
Foto rechts: MdL Schäffer im Gespräch mit Thomas Jansen © Jansen
Weiterhin im Dialog mit Landtagsabgeordneten
Dezember 2019
Im September hat die Bezirksgruppe Märkisches Sauerland den in 2018 begonnenen Dialog mit heimischen Landtagsabgeordneten vertieft. Gordon Dudas (SPD) hatte nach dem ersten Kontakt im letzten Jahr darum gebeten, sein Hintergrundwissen über Wald und Forstwirtschaft im Rahmen eines eintägigen Praktikums auszubauen.
Der Bezirksgruppenvorsitzende Frank Bossong und der Kollege Marcus Teuber entsprachen diesem Wunsch und luden ihn diesbezüglich in ein Waldstück bei Lüdenscheid ein. Vor dem Hintergrund der Borkenkäferkalamität und den gravierenden Dürreschäden ließ sich Herr Dudas über den aktuellen Sachstand informieren, konnte sich Holzernte einmal ganz nah anschauen und durfte auch selbständig eine befallene Fichte mit dem Schäleisen bearbeiten. Nachdrücklich wurde noch einmal deutlich gemacht, dass mit dem aktuellen Personalstand weder die Katastrophe bewältigt noch im Nachgang klimastabile Wälder aufgebaut werden können. Anschließend schaute er sich mit dem Kollegen Markus Gumpricht noch die besorgniserregenden Schäden im Laubholz in einer anderen Örtlichkeit an.
Im Norden des Bezirksgruppengebietes nahm Thomas Jansen die Anfrage der Landtagsfraktion von Bündnis 90 /Grüne auf und informierte MdL Verena Schäffer bei einem Waldbegang im Raum Hattingen ebenfalls über den traurigen Zustand der dortigen Wälder und die Herausforderungen der Zukunft bezüglich Waldbau, Personal und finanzieller Mittel.
An dieser Stelle gilt der Dank den Kollegen, die sich die Zeit genommen haben, um die politischen Vertreter ausführlich zu informieren und deutlich zu machen, dass der Wald in seiner Wichtigkeit noch viel stärker im Fokus stehen muss! Die politischen Vertreter waren dankbar für die Hinweise von forstlicher Seite, da es aktuell auch Darstellungen anderer Interessengruppen gibt, die für die Einstellungen wirtschaftlicher Aktivitäten wirbt. Frank Bossong
Das Märkische Sauerland auf Reisen
April 2019
Bezirksgruppe zu Gast bei der Gräflich von Landsberg´schen Verwaltung
Ende April war die Bezirksgruppe Märkisches Sauerland zu Gast bei der Gräflich von Landsberg´schen Verwaltung in Balve-Wocklum; trotz der Belastungen durch Käferkalamität und landesbetriebsspezifische Themen hatten sich einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingefunden.
Empfangen wurden wir am Schloss Wocklum vom zuständigen Förster, Heiner Otto, der uns zunächst einen kleinen Rundgang durch einige Räume des schönen Wasserschlosses gewährte. Diese bestechen durch sehr schöne Wand- und Deckenmalereien oder sind in manchen Bereichen noch mit sehr alten Eichenböden ausgestattet, die heutzutage einen besonderen Charme ausstrahlen. Im Anschluss ging es natürlich in den Waldbesitz, der in nicht unbeträchtlichem Umfang schöne Buchenbestände aufweisen kann, da die Standorte teilweise einen für das Sauerland eher untypischen Kalkeinfluss aufweisen. Die Fichtenaltbestände sind in großem Umfang dem Orkan Kyrill Anfang 2007 zum Opfer gefallen. Deshalb bildete die Behandlung jener Jungbestandsflächen nicht zufälligerweise den Schwerpunkt der Exkursion. Umfangreich diskutiert wurde unter anderem über Baumartenmischungen, den Umgang mit Fichtenverjüngung oder die Einbeziehung des Birkenvorwaldes.
Anschließend wurde im nahegelegenen „Haus Recke“ die Jahreshauptversammlung abgehalten. Wie immer wurden die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Holzvermarktung oder der direkten Förderung von Betreuungsdienstleistungen kontrovers diskutiert. Weiterhin wurde natürlich noch einmal Werbung für die Festveranstaltung zum Waldgebiet des Jahres Rhein/Ruhr Ende Mai in Schwerte gemacht. Frank Bossong